Montag, 21. Oktober 2013

Umrechnen von Rezepten auf verschiedene Springformgrößen

- oder etwas Mathemathik für die Küche


Kennt Ihr das? Ihr habt das perfekte Rezept gefunden oder bekommen und dann ist es für eine Springform mit 20 cm Durchmesser und Ihr habt aber nur eine 26 cm Form? Bei 18 cm und 26 cm Formen kann man es ja eigentlich verdoppeln, bzw. halbieren, klappt aber auch nicht immer entweder etwas zu viel oder etwas zu wenig. 

Meine Standard Größen sind 18 und 26 cm. Solltet Ihr andere Größen benutzen habe ich Euch hier einmal die Umrechnungszahlen aufgelistet. Mit ihr könnt Ihr dann einfach die Zutatenmenge multiplizieren und heraus kommt die Menge für die neue Formgröße. Ich hoffe das vereinfacht es für Euch, wenn Ihr meine Rezepte in anderen Formen backen wollt.

Rezepte für eine Springform mit 18 cm Durchmesser umrechnen auf:

16 cm, Umrechnungszahl = 0,79
20 cm, Umrechnungszahl = 1,23
22 cm, Umrechnungszahl = 1,49
24 cm, Umrechnungszahl = 1,78
26 cm, Umrechnungszahl = 2,09
28 cm, Umrechnungszahl = 2,42


Rezepte für eine Springform mit 26 cm Durchmesser umrechnen auf:

28 cm, Umrechnungszahl = 1,16
24 cm, Umrechnungszahl = 0,85
22 cm, Umrechnungszahl = 0,72 
20 cm, Umrechnungszahl = 0,60 
18 cm, Umrechnungszahl = 0,48 
16 cm, Umrechnungszahl = 0,38


Für die Mathematikbegeisterten unter Euch (ICH bin das bestimmt nicht!) erkläre ich auch gerne wie man es rechnet.


Formel: Gewünschte Fläche /  vorhandene Fläche  = Umrechnungszahl

Fläche ausrechnen: Radius x Radius x 3,14 = Fläche

Beispiel: 
- Du hast eine Form von 26 cm, der Radius ist also 13 cm macht eine Fläche von 530,66 ( 13x 13x 3,14)

- Die Formgröße des Rezeptes ist 20 cm, der Radius ist also 10 cm und ergibt dann eine Fläche von 314 (10x 10x 3,14)

Jetzt die Zahlen in die Formel eintragen 530,66 / 314 = 1,69 und du hast die Umrechnungszahl. Die Zutatenmengen mit dieser Zahl multiplizieren und fertig! War doch gar nicht so schwer, oder?


Apfelkuchen

Sonntag... 
zu spät für Trödelmarkt + graue Wolken + telefonieren + mich selber zum Kaffee trinken eingeladen + "Ich bring auch was leckeres mit!" + Vorratcheck + Äpfel aus dem Garten, zu hart und zu sauer zum pur essen = schneller Apfelkuchen! 
Hier ist das Rezept für eine Springform mit 18 cm Durchmesser. 
Eine Umrechnungstabelle findet Ihr hier!


Zutaten für den Teig:

100 g Dinkelmehl
55 g Alsan
30 g Rohrohrzucker
1 EL No Egg (Orgran)
2 EL Wasser
1 EL gemahlene Haselnüsse
1 Prise Salz

Zutaten für die Apfelmasse:

2 Äpfel
25 g Mandelblättchen
20 g Rohrohrzucker
30 g Puddingpulver Vanille
1 EL Agavendicksaft
1 TL No Egg (Orgran)
2 EL Wasser
1 EL Zitronensaft

2 EL Aprikosenmarmelade
1 EL Wasser

Zubereitung:

Alle Zutaten für den Teig in eine Schüssel geben und zu einem glatten Teig verkneten, das geht am besten mit den Händen. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und eine Stunde kalt stellen. Den kalten Teig zu einer Kugel formen und zwischen Frischhaltefolie ausrollen und diesen als Boden in eine gefettete Springform geben. 1,5 cm Rand hoch ziehen und bei 180° Grad im vorgeheizten Backofen bei Ober- und Unterhitze für ca. 10 Minuten backen. In der Zwischenzeit die Äpfel in Würfel schneiden (ich bin faul, deshalb habe ich auf das schälen verzichtet) und mit Zitronensaft beträufeln. Die restlichen Zutaten vermischen und über die Äpfel geben und untermengen. Die Apfelmasse auf dem gebackenen Teig verteilen und den Kuchen erneut für ca. 15 Minuten backen, bis er goldbraun ist. 
Die Aprikosenmarmelade mit dem Wasser glatt rühren und den heißen Kuchen damit bestreichen. Gut auskühlen lassen, bevor Ihr ihn aus der Form nehmt, auch wenn das schwer fällt.




Tipp: 

- Ihr könnt kurz vor Ende der Backzeit auch etwas Zimt und Zucker über den Kuchen streuen und noch für 2-3 Minuten weiter im Ofen belassen. 
- In Rum eingeweichte Rosinen passen gut mit in die Apfelmasse.

Sonntag, 20. Oktober 2013

Traumstücke

Oh je, es ist bald wieder soweit... Weihnachten steht vor der Türe. In den Geschäften stolpert man schon seit Wochen über Lebkuchen und Dominosteine. Eigentlich war ich noch nie so der Weihnachtsfan mit Dekorieren und, und, und... aber mein "Backgen" meldet sich zuverlässig jedes Jahr gegen Oktober doppelt so stark, als zu der übrigen Zeit des Jahres. Dem muss ich natürlich nachgeben! Es ist also Zeit die ersten Kekse zu backen. 
Letzes Jahr war ich ja ein veganer Frischling, und da hatte ich andere Sachen im Kopf als Backen, aber nach einem Jahr kann ich jetzt auch in die vegane Backzeit starten. 
In vielen Blogs, Gruppen oder Foren in denen ich unterwegs bin geistern schon seit ein paar Wochen die "Traumstücke" herum (oder auch schon länger und ich habe sie immer übersehen) Das Originalrezept ist bei Nancy von Samt und Sahne zu finden. Veganisiert wurde es von Kalinka´s Kitchen, ich jedoch habe mich "fast" an das Rezept von Baking the Law gehalten, und noch meinen Fingerabdruck dazu gegeben. Außerdem die Menge halbiert, sodass es für ein Blech paßte. Nun hoffe ich, dass ich dem Urheberrecht genüge getan habe und es los gehen kann!



Zutaten:


200 g Dinkelmehl 630
125 g Alsan
50 g gemahlene Haselnüsse
60 g Sojajoghurt (ich nutze Sojade)
60 g Rohrohrzucker
etwas gemahlene Vanille
Prise Salz
Puderzucker zum Wälzen*

Zubereitung:

Alle Zutaten, bis auf den Puderzucker, in eine Schüssel geben und zu einem glatten Teig verkneten, das geht am besten mit den Händen. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und eine Stunde kalt stellen. Den kalten Teig teilen und zu einer Rolle formen. (Ich habe mich an einer dreieckigen Form "versucht") In jeweils 1-2 cm breite Stücke schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech platzieren. 
Den Backofen auf 180° Grad Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und die Traumstücke auf mittlerer Schiene für 10-15 min backen. Noch warm in eine Schüssel mit gesiebten Puderzucker geben und vorsichtig schwenken, bis alle bedeckt sind. 

*Da ich keinen Puderzucker hatte, habe ich 2 Esslöffel Rohrohrzucker und einen Esslöffel gemahlener Haselnüsse kurz im Mixer pulverisiert und die Traumstücke darin gewälzt.




Tipp:

Wenn Ihr den Teig direkt zu einer Rolle formt, bevor Ihr ihn in den Kühlschrank legt, dann geht das portionieren noch einfacher.







Beim Fazit schließe ich mich all meinen Vor- und NachbäckerInnen an, es sind einfach Traumstücke! Mehr muss gar nicht gesagt werden... obwohl, wenn sie hier noch so lauwarm in der Küche liegen, weiß ich nicht, ob sie es bis zum Kaffee heute  mittag überleben!


Samstag, 19. Oktober 2013

Cashewkäse

Käse! Ist die oft gehörte Antwort auf die Frage an einen Veganer: "Was fehlt Dir am meisten?" 
Vor meiner Challenge hätte ich genau das auch geantwortet, doch an Käse habe ich am Anfang überhaupt nicht gedacht. Das kam erst nach 2-3 Monaten, ich habe dann einfach ein Stück Käse probiert, ich glaube es war Peccorino oder Parmesan und es hat mir überhaupt gar nicht mehr geschmeckt. Zu Omni Zeiten hätte man mich für einen Teller mit gut gereiftem, stinkenden Käse nachts wecken können... Mittlerweile kann man ja mehr oder weniger guten veganen Käse kaufen, aber irgendwie befriedigen mich 5 Scheiben Käse aus Chemie für 3 Euro nicht wirklich. Die logische Konsequenz ist natürlich wieder selber machen. Gesagt, getan! Aber die ersten 2 ausprobierten Rezepte, trotz hochgelobter Kritiken, sind bei mir leider ungenießbar in die Tonne gewandert. Alle guten Dinge sind ja bekanntlich DREI... ok, genug geredet... 
    Tadaaaaaa 


Das Rezept habe ich bei "mehr-als-rohkost.de" entdeckt und etwas abgewandelt und mengenmäßig verringert (ich dachte mir, wenn es nichts wird, dann habe ich weniger Lebensmittel verschwendet), deshalb gibt es meine Version auch hier:

Zutaten:

75 g Cashewkerne
15 g Hefeflocken
1/2 rote Paprika ( 60 g)
1 kleine Zwiebel (35 g)
1/2 Knoblauchzehe
4 g Salz
60 g Rapsöl
200 ml Wasser
nach Geschmack:
geräuchertes Paprikapulver
Pfeffer
Chiliflocken

5 g Agar Agar
100 ml  Wasser

Zubereitung:

Alle Zutaten bis auf das Agar Agar und die 100 ml Wasser in den Mixer geben und 2 Minuten zu einer feinsämigen Masse pürieren. Je geschmeidiger die Masse ist desto feiner ist dann das Ergebnis hinterher. 

Einen Topf aufsetzen und die 100 ml Wasser mit dem Agar Agar aufkochen lassen, bis es anfängt einzudicken. Die Cashewmasse hinzugeben und köcheln lassen, dabei immer weiter mit einem Schneebesen rühren. 

Bei mir hat es knapp 15 Minuten gedauert bis die Masse eingekocht war. Seid nicht zu ungeduldig, sondern rührt lieber ein paar Minuten länger. Am Ende ist die Konsistenz ungefähr wie bei Kuchenteig. Die Masse könnt ihr noch einmal probieren und eventuell nach würzen.

Die Masse in eine mit Öl ausgeriebenen Form geben und einen Tag, 24 Stunden, im Kühlschrank durchziehen lassen (das ist der schwierige Part ;-))


Geschmacklich ist der Käse echt super geworden, es erinnert tatsächlich an Käse. Ich werde da noch ein bisschen experimentieren, Bärlauch, Kümmel, Bockshornkleesamen, Wasabi, Walnüsse, mir schweben da schon so ein paar Ideen im Kopf rum. Ich muss mir auch noch einmal diese Geschichte mit dem Camembert und den Schimmelkulturen angucken...

Die Konsistenz erinnert mich noch nicht so sehr an Käse, ein bisschen wie Schmelzkäse, kennt Ihr noch diese Scheibletten Dinger? Vielleicht muss er noch etwas reifen... auch da werde ich vielleicht mit einem anderen Fett noch einen Versuch machen. Und die Brötchen findet Ihr natürlich auch hier im Blog.



Ich freue mich wenn Ihr mir einen Kommentar hinterlasst oder auch von Euren Erfahrungen berichtet.



Freitag, 18. Oktober 2013

DIY Mandelmus


Mandelmus gehört für mich zu einem DER neu entdeckten Lebensmittel, seit meiner Vegan for Fit Challenge. Da die Preise relativ zeitnah nach dem Erscheinen des Buches angezogen haben, mache ich es selber.
Immer wieder werde ich gefragt wie ich denn mein Mandelmus mache, deshalb habe ich heute mal ein paar Fotos von den verschiedenen Stadien des Mandelmuses gemacht, um sie Euch zu zeigen. 
Da ein Kilo Mandelmus jetzt ungefähr bei plus/minus 30 Euro liegt (korrigiert mich wenn ich daneben liege, ich habe schon so lange keines mehr gekauft) finde ich meine 10-15 Euro Version schon gut. Genau habe ich das noch nicht ausgerechnet mit Strom etc. Meine Mandeln kaufe ich bei Kaufland oder Edeka für 8-10 Euro das Kilo, meist schon die gehackten aus der Backabteilung, damit erreiche ich die besten Ergebnisse. Ja, es sind keine Bio Mandeln, ich weiß, aber ich habe auch keinen Goldesel auf dem Balkon stehen... 

Ich benutze einen Thermomix TM 3300 Baujahr 1996, den ich mal bei einem Umzug geschenkt bekommen habe, als er in einer dunklen Ecke aufgetaucht ist (in ewiger Dankbarkeit bei jedem Gebrauch!) Gebraucht bekommt man die um die 150 Euro, aber ein ordentlicher Mixer tut es wohl auch. Ich schreibe also aus der Sicht einer TM Benutzerin, Ihr müsst Menge und Zeiten dann gegebenenfalls anpassen. Vorab sollte noch gesagt sein, das Ihr Geduld braucht, es dauert seine Zeit, je nachdem was Euer Mixer packt, kürzer oder länger. Nichts außer Mandeln kommt hinein, kein extra Öl oder Wasser oder welche verrückten Ideen ich sonst noch im Internet gelesen habe. NUR MANDELN!

1. Als erstes röstet Ihr die Mandeln in der Pfanne (im Backofen geht das auch, wenn der gerade eh an ist) an. Meine fangen nach kurzer Zeit an zu zischen, heißt das Öl in den Mandeln wird heiß und fängt an zu arbeiten, genau das wollen wir. Wenn sie leicht golden sind, raus aus der Pfanne. Macht lieber mehrere Durchgänge, dann wird es gleichmäßiger.

2. Mindestens 400 Gramm Mandeln im TM fein zermahlen, bei weniger schaffen die Messer nicht alles zu greifen, ich habe mit 500 Gramm die besten Erfahrungen gemacht. Dabei solltet Ihr aufpassen, dass die Masse nicht zu heiß wird, sonst hattet ihr mal einen Mixer und die Qualität des Mandelmuses leidet. Dann habt ihr als erstes Mandelmehl.






3. Weiter mixen bis eine krümelige Masse entsteht, das Ganze erinnert jetzt ein bisschen an Marzipan. Zwischendurch müsst ihr eventuell die Masse mal wieder nach unten schieben. Kurze Pause und auskühlen lassen.




 


4. Und weiter geht es, langsam sollte Eure Masse anfangen zu glänzen, das erste Öl tritt aus. Beim Mixen immer mal wieder auf die höchste Stufe drehen und die Geschwindigkeiten variieren. Ich mixe Durchschnittlich bei Stufe 5. Kurze Pause und auskühlen lassen.









5. Jetzt wird die Konsistenz etwas breiig, aber immer noch mit Stücken, und wenn Ihr jetzt eine Teepause einlegt, seht Ihr, wie sich das Öl oben sammelt.







6. Endspurt! Jetzt noch einmal auf Höchstleistung schalten und dann habt Ihr Euer Mandelmus. Komplett auskühlen lassen, das ist wichtig, sonst bildet sich Kondenswasser und es könnte schimmeln. In Gläser füllen. Fertig! 


Die Reste die der TM nicht hergeben mag nutze ich noch für ein Gläschen Mandelmilch, einfach 250 ml Wasser in den Behälter geben und 10 Sekunden auf 8 mixen, wenn ihr direkt einen Löffel Matcha und etwas Agavendicksaft hinzugebt und die Temperatur auf 60 Grad einstellt (dann nur auf Stufe 1 mixen) könnt Ihr Euch direkt für die Arbeit belohnen.